In Deutschland waren im Jahre 2011 65 verschiedene Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat für die Verwendung im Acker-, Obst-, und Weinbau, davon aber auch 37 für die private Nutzung im Haus-und Kleingarten, zugelassen.

Im April 2015 waren es bereits 94 Formulierungen [MERTENS et al. 2011 & FORSTER et al. 2015].

In den Jahren 1998-2010 wurden 56289 Tonnen des Wirkstoffs Glyphosat zuzüglich 11625 Tonnen POEA umgesetzt [PLÖTNER & MATSCHKE 2012].

In Deutschland liegt der durchschnittliche Jahresumsatz seit 10 Jahren bei 5000 Tonnen [FORSTER et al. 2015].

Im Jahre 2014 wurden 5330t in Produkten für die berufliche und 95t für die nicht-berufliche Anwendung eingesetzt [http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/064/180.6490.pdf], was einem Anteil von etwa 1/4 aller Herbizide und 1/6 aller Wirkstoffe entspricht.

Aufgrund des breiten Wirkungsspektrums, die Nutzung zur Sikkation und zur Unkrautvernichtung vor Beginn des Anbaus diverser Kulturpflanzen, sowie die Breite der Anwendungstechniken und die Vermarktung transgener, herbizidresistenter Kulturen führten zu einer weiten Verbreitung von Glyphosat.

Heute findet alljährlich eine Anwendung zur Stoppel-, Vorsaat- und Vorerntebehandlung auf 40% der landwirtschaftlich genutzten Fläche, 87% der Rapsflächen, 72% der Körnerleguminoseflächen und 66% der Wintergerstenflächen statt [FORSTER et al. 2015].

Der erhöhte Gebrauch eines Herbizids geht mit einer Erhöhung des Risikos einher, dass Nichtzielorganismen mit diesem in Kontakt kommen [WAGNER et al. 2013, WAGNER 2017].

Quellen:

-Forster, Rolf; Kula, Christine; Schuierer, Kristina (2015): Der Wirkstoff Glyphosat in der Pflanzenschutzmittel-Zulassung – aktueller Stand. In: Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 10 (3), S. 235–240. DOI: 10.1007/s00003-015-0956-6.

-Plötner, Jörg; Matschke, Jürgen (2012): Akut-toxische, subletale und indirekte Wirkungen von Glyphosat und glyphosathaltigen Herbiziden auf Amphibien – eine Übersicht. In: Zeitschrift für Feldherpetologie 19.

-Mertens, Martha (2011): Glyphosat und Agrogentechnik. Risiken des Anbaus herbizidresistenter Pflanzen für Mensch und Umwelt. NABU, Ausgabe 4/2011: 125.

-Wagner, Norman; Reichenbecher, Wolfram; Teichmann, Hanka; Tappeser, Beatrix; Lötters, Stefan (2013): Questions concerning the potential impact of glyphosate-based herbicides on amphibians. In: Environmental toxicology and chemistry / SETAC 32. DOI: 10.1002/etc.2268.

-Wagner, Norman (2017): Welchen Einfluss hat der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf Amphibienlarven? TERRARIA 63 (1), S.58-61

(Voraussichtlich wird auf die Einfügung von Bildern zu Gunsten einzelner Links zu diesem Material verzichtet)

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